Portabler Afu-Betrieb - was muss mit? | Wulf, DL1DEV |
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Hier sollen einige Anregungen zu möglichen Ausrüstungen für portable Afu-Aktivitäten gegeben werden. Eigentlich lässt sich unser Gerätebedarf für den portablen Betrieb sehr einfach beschreiben:
Der Umfang dieser Ausrüstung hängt jedoch stark von den angestrebten Aktivitäten ab. Für einige typische Anwendungen sollen im Folgenden beispielhafte Zusammenstellungen diskutiert werden. Als Funkgerät wird in allen Fällen der für den portablen Betrieb ideale FT-817 von Yaesu eingesetzt, die Ausführungen gelten aber zumeist auch für andere geeignete Geräte. Als Zubehör wird ständig das zum FT-817 zugehörige Mikrophon vorausgesetzt. Zwei kleine Details die den portablen Betrieb mit dem FT-817 erleichtern:
1.) Stand-alone Betrieb
FT-817 + interner Akku + Gummiwendelantenne
Die "kleine Ausrüstung" für den Sonntag-Nachmittags-Ausflug oder die Wochenend-Reise. Nachteilig ist das Fehlen einer Antenne für Kurzwelle und die begrenzte Akkukapazität. Hier ist Sparen angesagt - der FT-817 braucht beim Empfang mit offener Squelch ca. 380 mA; ohne Licht sind es bereits 30 mA weniger. Yaesu hat mitgedacht - die Umschaltung auf die vordere Antennenbuchse ist der Ruhezustand des Antennenrelais, das spart nochmals ca. 25mA.
2.) erweiterter Stand-alone Betrieb
FT-817 + int. Akku/ext. Blei-Gel Akku + Miracle-Whip Antenne
Die Miracle-Whip Antenne ist ideal, um mit kleinem Aufwand den Betrieb auf alle Bänder auszudehnen. Allerdings halte ich das kommerzielle Produkt für deutlich überteuert - hier ist Selbstbau angesagt! Bei dieser Antenne ist das eingebaute SWR-Meter des FT-817 ein Muss. Ein externer Blei-Gel Akku sorgt für eine längere Betriebszeit. Vorteil dieser Akkus - lageunabhängiger Transport, als Austausch aus Alarmanlagen sehr günstig in verschiedensten Größen zu bekommen. Jetzt darf das 12 V-Anschlusskabel für den TRX nur nicht vergessen werden!
3.) erweiterter Stand-alone Betrieb mit Lademöglichkeit und Netzbetrieb
FT-817 + int. Akku/ext. Blei-Gel Akku + Miracle-Whip Antenne + Steckernetzteil
Wollen wir mit obiger Gerätekombination ein paar Tage unterwegs sein, benötigen wir eine Möglichkeit die internen Akkus oder den Blei-Gel Akku nachzuladen und den FT-817 im Hotel evtl. auch mal am Netz betreiben zu können. Dazu reicht ein einfaches Steckernetzteil. Bei allem netzgespeisten Zubehör müssen zunächst zwei Fragen beantwortet werden: wie hoch ist die Netzspannung am Urlaubsort, welche Bauform haben dort die Steckdosen? Ggf. benötigen wir also einen Steckeradapter. Moderne Schaltnetzteile kommen meist mit einem weiten Eingangsspannungsbereich aus und eignen sich ideal für Ausflüge in Regionen mit abweichender Netzspannung. Bei Steckernetzteilen haben wir zwei grundlegende Optionen zur Auswahl:
- linear geregeltes Netzteil: schwer, groß, kein QRM;
- Schaltnetzteil: leicht, klein, evtl. QRM.
Bei kleineren Steckernetzteilen müssen wir uns im Netzbetrieb in der Sendeleistung u.U. einschränken - liefert das Netzteil einen max. Strom von 1 A so kann der FT-817 nur mit 0,5 W in FM und mit 2,5 W in SSB senden. Erst größere Schaltnetzteile die 2,5 A liefern gestatten die Nutzung der vollen Ausgangsleistung. Diese sind dann auch zum Laden des Blei-Gel Akkus geeignet (Ladekabel nicht vergessen!).
4.) Erweiterung um externe Antennenanlage für UKW
Eine deutliche Verbesserung gegenüber der "Gummiwurst" stellt die sehr transportfreundliche 2m/70cm-Bandkabelantenne dar, z.B. für den Betrieb aus dem Hotel heraus. Sie bietet auf KW auch gute Empfangsmöglichkeiten.
Für ernste Ambitionen wird es dann aufwändiger: als Antenne ist zumindest eine HB9CV oder die faltbare 4 El.-Duoband-Yagi von Spieth zu empfehlen. Sinnvoll ist eine einfache und schnelle Montagemöglichkeit am Mast, die horizontalen wie auch vertikalen Betrieb gestattet. Zusätzlich werden benötigt:
5.) Erweiterung der Antenne auf KW
Der interessanteste Schritt ist die Erweiterung um eine "richtige" Kurzwellenantenne. Mast und Koaxkabel werden wie zuvor beschrieben vorausgesetzt. Grundsätzlich ergeben sich zwei Alternativen:
6.) Mehr Power
Der externe Blei-Gel Akku gestattet auch den Betrieb einer zusätzlichen Endstufe. Bei preiswerten Kurzwellen-Endstufen aus dem CB-Funk Bereich ist Vorsicht geboten - diese sind zumeist auf den unteren Bändern nicht nutzbar, haben keinen Tiefpass gegen Oberwellen und sind oft nur für FM gedacht (nicht linear!). Hier wird eine kleine MOSFET-Endstufe KL 203 von der Firma RM aus Italien benutzt. Diese kann eigentlich bis zu 100 W liefern, wird hier aber nur mit max. 2,5 W vom FT-817 angesteuert, das ergibt dann ca. 35 W Ausgangsleistung. Bei diesem Betrieb arbeitet die Endstufe noch sehr linear. Sicherheitshalber wurde aber intern ein kleines Tiefpassfilter nachgerüstet. Zusätzlich wurde die Eingangsschaltung geändert, um das Eingangs-SWR auf den unteren Bändern zu verbessern. Sinnvoll ist der Einsatz erst ab 40 m. Insbesondere für digitale Betriebsarten (CW, PSK31) wurde eine externe PTT-Steuerung nachgerüstet, der FT-817 bietet dafür auf der Rückseite eine Multifunktionsbuchse.
7.) großes Netzteil für stationären Betrieb z.B. aus der Ferienwohnung
Wie oben stellen sich auch hier wieder die Fragen: wie hoch ist die Netzspannung am Urlaubsort, welche Bauform haben dort die Steckdosen? Für den zuvor genannten Betrieb mit der KL 203 KW-PA ist ein Netzteil erforderlich, das min. 6 A liefern kann. Ein linear geregeltes Netzteil wird hier schwer und groß, verursacht aber mit Sicherheit kein QRM. Entsprechende Schaltnetzteil sind noch als leicht, klein und handlich zu bezeichnen, allerdings ist der FT-817 sehr zugänglich für QRM. Es versteht sich von selber, dass ein solches Netzteil uneingeschränkt zum Laden des externen Blei-Gel Akkus geeignet ist (Ladekabel nicht vergessen!).
Zubehör, welcher immer dabei sein sollte:
- Kopfhörer
- CW-Taste
- Koax-Adapter (hier wurde das FME-System gewählt)
hier:
12m RG58-Kabel BNC / FME-BNC,
0,5m RG58-Kabel BNC / FME-BNC
0,5m RG58-Kabel BNC / BNC
+ FME-Steckeradapter: PL / N / BNC / SMA
+ HF-Adapter: BNC-Bu/Bu, SMA-St/BNC-Bu